Veröffentlicht am 2. Oktober 2025

Wie viele Blüten müssen Honigbienen anfliegen, um ein Kilogramm Honig zu produzieren?

Honigbiene sitzt auf einer pinken Blüte und sammelt Nektar
Susan Backhaus

Susan Backhaus

Blog Autorin und Produktmarketingmanager, BienenBackhaus

Hinter jedem Glas Honig steht unglaublich viel Arbeit, die unsere menschliche Vorstellungskraft oft übersteigt. Um ein einziges Kilogramm Honig zu produzieren, vollbringen die Arbeitsbienen eines Volkes eine gigantische Gemeinschaftsleistung.

1. Die Sammelphase: Von der Blüte in den Honigmagen

Bienen sammeln Nektar oder Honigtau. In Ihrem ursprünglichen Text stand, eine Biene sammele 0,5 Gramm pro Flug – das wäre jedoch das Fünffache ihres eigenen Körpergewichts!

Die Fakten:

  • Traglast: Eine Biene wiegt etwa 0,1 Gramm. Sie kann pro Flug etwa 40 bis 50 Milligramm (0,04 – 0,05 g) Nektar transportieren. Das entspricht fast der Hälfte ihres eigenen Gewichts.

  • Besuchte Blüten: Um ihre "Honigblase" einmal zu füllen, muss eine Biene je nach Ergiebigkeit zwischen 50 und 100 Blüten anfliegen.

2. Die Verwandlung: Aus Nektar wird Honig

Nektar ist kein Honig. Er besteht zu einem großen Teil aus Wasser (bis zu 80 %). Damit daraus haltbarer Honig wird, müssen die Bienen dem Nektar Feuchtigkeit entziehen und körpereigene Enzyme hinzufügen.

  • Eindampfen: Durch ständiges Umfüllen im Stock und das Fächeln mit den Flügeln sinkt der Wassergehalt auf unter 18 %.

  • Das Verhältnis: Man benötigt etwa 3 bis 5 Kilogramm Nektar, um am Ende 1 Kilogramm fertigen Honig zu erhalten.

Interessanter Vergleich: Die durchschnittliche Flugstrecke von rund 100.000 Kilometern entspricht etwa dem 2,5- bis 4-fachen Umfang der Erde! Die in Ihrem Entwurf genannten 600.000 km sind zwar theoretisch möglich, wenn die Trachtquellen sehr weit entfernt liegen, im Durchschnitt rechnet man jedoch eher mit dem niedrigeren Bereich.

3. Warum diese Zahlen variieren

Die exakte Anzahl der Blütenbesuche hängt stark von der Pflanzenart ab:

  • Löwenzahn oder Raps: Diese Pflanzen sind sehr ergiebig. Hier müssen Bienen weniger Blüten besuchen.

  • Vergissmeinnicht oder Heidekraut: Hier ist die Ausbeute pro Blüte geringer, was die Zahl der benötigten Besuche massiv nach oben treibt.

4. Fazit: Ein wertvolles Naturwunder

Wenn Sie das nächste Mal ein Honigbrot genießen, bedenken Sie: Für diesen Genuss sind Bienen theoretisch mehrmals um die Welt geflogen und haben Millionen von Blüten bestäubt. Das macht Honig zu einem der arbeitsintensivsten und kostbarsten Lebensmittel unserer Erde.

Teilen: